Ich liebe das, ich komme mit meiner kleinen Kiste mit verschiedenen Kreiden, erhalte Texte und lege los. Jede Tafel ist anders, alles ist spontan und wenn so wie hier die Stimmung passt mit Leidenschaft hergestellt.
Danke für die schöne Zusammenarbeit, #next22 mit Insglück!
Vor ein paar Jahren hatte ich schon mal einen ähnlichen Auftrag, inzwischen hatte sich schon wieder so viel geändert, dass ich mit meiner Material Recherche quasi wieder von vorne anfangen musste.
Die Schwierigkeit ist natürlich grundsätzlich bei einem Fahrzeug, dass nichts vorgezeichnet werden kann aber auch die Farbe an sich, ein 2Komponenten Lack, macht es nicht gerade einfach, weil sie quasi nicht fließt und auch ziemlich dick in der Konsistenz ist – alles fürs Schreiben mit dem Pinsel eher negativ.
Letzte Woche flatterte ein Auftrag in meine Werkstatt, den ich hoch interessant gefunden habe und der mich natürlich herausgefordert hat: eine Sanierungsurkunde für die Nachwelt.
Was ist das überhaupt? Es geht hier um ein Schriftstück, welches mit dem Grundstein in die Mauern eines Bauwerks eingemauert wird. Im aktuellen Fall für die St. Georg Kirche von Hebertshausen.
Inhaltlich wird hier zum einen Informationen festgehalten die das Bauwerk betreffen: Also wann gebaut und saniert, wer alles beteiligt war, wie es dazu kam, was die Vorstellungen für diese Kirche waren und sind, wie man zu den Geldern kam, natürlich die genauen Zeiten, die Schwierigkeiten die aufkamen etc. Und auch Informationen über die aktuelle Welt: wer ist Bürgermeister, wer im Landrat, der Bundeskanzler, der Bundespräsident.
Ist die Urkunde fertiggestellt, kommt sie zunächst zum Weihbischof, damit dieser sie unterschreibt und danach noch zu den wichtigsten Mitwirkenden. Dann muss sie in einer Kupferkapsel verschweißt werden, die speziell für sie hergestellt wird und wird dann in den Grundstein eingelassen und mit diesem in die Mauer fest einbetoniert. Adieu- das war’s, für keinen mehr sichtbar.
Wird die Kirche St. Georg aber mal wieder verändert oder Bearbeitet u.ä. sucht man nach dem Stein mit der innewohnenden Urkunde und erhält eben diese Informationen über die damaligen Umstände und Spezielles über dieses Bauwerk.
Aber was waren denn nun meine Herausforderungen? ALTERUNGSBESTÄNIGKEIT – welcher Untergrund und welche Farben sind denn wirklich alterungsbeständig?!
Beim Papier geht es vor allem darum, dass es keine Säure enthalten darf, aber es gibt auch noch viele andere offiziell festgelegte Eigenschaften, da war ich schon froh mit der Firma Boesner einen professionellen Partner zu haben! Wie viele andere Geschäfte haben mich mit der Zeit schon enttäuscht, weil kein Fachwissen mehr vorhanden ist und kein Fachpersonal mehr eingestellt wird!
Für die Schreibflüssigkeit habe ich die alterungsbeständige Zeichentusche von Rohrer verwendet, die gibt es auch in vielen schönen Farben und sie ist gut mit der Feder und dem Pinsel zu verarbeiten. Schließendlich muss beides miteinander kompatibel sein, also das Papier muss so sein, dass ich es mir der Feder beschreiben kann.
Die dritte Herausforderung war, den vielen Text auf ein relativ kleines Format zu bekommen, damit die Urkunde in der Kapsel mit den Plänen noch in den Grundstein passt. Die Versalien haben noch eine Höhe von 3 Millimetern. Und das mit Feder und Pinsel auf einem etwas gröberen Papier, und natürlich wie immer unter extremen Zeitdruck – da hat die Schriftkunst etwas gelitten. Aber ich bin mit dem Gesamtbild, Grauwert und Rhythmik zufrieden und es hat mir wie immer viel Spaß gemacht!
Fast jede Gemeinde hat ein goldenes Buch. Hier werden alle wichtigen Geschehnisse festgehalten. Die einen machen mehr die anderen weniger. Bei manchen wird jeder Besuch, jedes Jubiläum oder Ehrung mit Schrift und Bild für die Nachkommen verewigt.
Ein Traum für jeden Kaligrafen oder Kalligrafin, die es sich zutraut in ein fest gebundenes Buch zu schreiben, meist edel hergestellt, mit besten Papier und Schnittvergoldung . Aber auch der Albtraum jedes Kaligrafen, wenn ein Fehler oder eine unvorhergesehene Kleinigkeit passieren.
Hier ein aktueller Beitrag für Frau Ilse Aigner MdL, Kalligrafie und Illustration von Kropp-Fahrlaessig.
Es war mir ein großer Wunsch, wenn die Fassadenschrift meines Lieblingsbiergartens erneuert wird, dass ich das mache. Geschafft!
Wichtig war mir einerseits das zu erhalten was typisch und auch bekannt ist und andererseits die Schrift an sich zu überarbeiten, da manches nicht richtig bzw. Nicht zusammengehörig war.
Schön war es dort zu arbeiten, immer nur Montags, wenn Ruhetag ist. Der Wirt, Robby, kann auch am Ruhetag keinen durstig lassen und so istesse ein fröhliches Kommen und Gehen.
Den großen Schriftzug wollte ich „malerischer“ haben, mit den in Bayern typischen Verfeinerungen der gebrochenen Schrift, die so nichts mit den Schriften zu tun hat, die so gerne mit Nazis in Verbindung gebracht werden. Die kleine Schrift habe ich direkt mit einem breiten Pinsel auf die Hauswand geschrieben.
2 × 3 m – und die 3 m sind die Höhe! Das war eine echte Herausforderung wer hat schon 3 m hohe Räume?! Also das ganze liegend gemalt. Na gut, mache ich nicht das erste mal, manche meiner großformatigen Bilder musste ich auch im liegen machen. Wobei hier das Bild liegt und nicht ich.
Die Malerei habe ich mit meinen Lieblingsacrylfarben (Lascaux) umgesetzt. Ich habe hier mit lasierenden Farben über einander gearbeitet um diesen Farbeindruck zu erreichen und es ist genau geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Das Bild „steht“ im Untergeschoss der Münchner Bank am Frauenplatz und fordert zu Selfies auf. Ich habe es natürlich gleich ausprobiert und fühle mich mit diesen Flügeln sehr wohl!!
Ihr kennt das sicher, im Flur , wo die Schuhe im hohen Bogen landen, ist die Wand eigentlich immer schmutzig. Darum wollte ich mir hier für etwas dunkles einfallen lassen. Während dem Arbeiten habe ich aber gemerkt, nach oben möchte ich heller werden… heute ist es fertig geworden und ich muss sagen, ich freue mich, wenn ich dran vorbei laufe.
Ein bisschen eine Herausforderung, auch wenn man sich Vorlagen macht, da man spiegelverkehrt schreiben muss. Zeichnen ist natürlich kein Thema… Ansonsten macht das Arbeiten mit Kreide einfach gute Laune! und ich finde gerade auf Glas sieht es super aus.
Auch für Weihnachten eine tolle Möglichkeit für aktuelles und kurzfristiges Design.
Hier mal wieder eine aktuelle Kreidemalerei für den Bioladen VollCorner in München.
Bei lackierten Tafeln, also keiner Folie, arbeite ich lieber mit echter Kreide, da Flüssigkreidestifte schwer zu entfernen sind. Natürlich ist die Farbe dann auch empfindlicher. Aber was soll’s, nach ein paar Wochen beschrifte ich sie neu.
So ein schöner Auftrag! Dem Kunden war wichtig, dass die Buchstaben wirklich handgeschrieben sind und nicht mit Schablone, so sind sie auf mich gekommen. Den Wunsch kann ich gut verstehen, die Optik unterscheidet sich deutlich.
Was für mich interessantes neu dazugekommen ist, ist das Arbeiten mit Silikatfarbe. In diesem Fall Keim. Ich habe viel darüber nachgelesen und bin sofort zum Fan geworden! Pigment stark, UV resistent, sehr langlebig und wetterfest. Sie wirkt sogar keimtötend. Die Farbe geht eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein, statt einfach auf der Oberfläche zu kleben. Die angestrichene Fläche wirkt leicht changierend und damit lebendig… und wirklich ganz hervorragend zu verarbeiten! Gerade das Schreiben mit dem Pinsel ging hervorragend. Mit dem passenden Fixativ zum verdünnen, zum grundieren (als eine Art Primer) und zum Schluss noch einmal wie eine Art Schutzlack zum drüber sprühen. Ach das finde ich klasse, alles drei in einem. Ich werde sicher noch öfter mit dieser Farbe arbeiten!
Immer wieder das gleiche Leid, manche Radler nehmen keine Rücksicht. So auch hier, ein breiter Weg hinter dem Wohnhaus – quasi zwischen Wohnungen und Spielplatz. Was natürlich bedeutet dass dieser Weg voll ist mit Kindern wenn das Wetter es zulässt. Die Hausverwaltung hat sich eine nette Art einfallen lassen um an gegenseitige Rücksicht zu erinnern.
Umgesetzt habe ich es mit Straßenmarkierungsfarben. Leider gibt es nur Weiß, Schwarz, Blau und Rot. Es gibt sie als flüssige Farbe in Dosen und als Sprühdose. Die Farben in den Dosen kann man gut mischen! was mir gar nicht bewusst war, dass alle anderen Sprühdosen nicht nach unten gesprüht werden können. Diese hier natürlich schon! Die Farben stinken wahnsinnig! Klar sie müssen noch einiges aushalten also voll mit irgendwelchen lösemittel… Aber man benutzt sie auch wirklich nur im Freien.
Natürlich habe ich die Zeichnung und die Schrift wieder etwas verzerrt, um eine optisch korrekte Proportionen zu erreichen. (im ersten Bild, dass ich erhöht aufgenommen habe, gut zu erkennen.)