Hier mal wieder eine aktuelle Kreidemalerei für den Bioladen VollCorner in München.
Bei lackierten Tafeln, also keiner Folie, arbeite ich lieber mit echter Kreide, da Flüssigkreidestifte schwer zu entfernen sind. Natürlich ist die Farbe dann auch empfindlicher. Aber was soll’s, nach ein paar Wochen beschrifte ich sie neu.
Gibt es etwas besseres als Tafeln mit Kreide zu beschriften? Ich glaube langsam Nein. Es ist quasi alles möglich, Änderungen sind kein Problem und die Kosten bleiben relativ gering. Ganz abgesehen von dem schönen Ambiente, dass sie vermitteln.
In einem wunderschönen Münchner Lokal. Alles abwaschbar und zum ersten Mal habe ich mir meine Kreide selber angemischt, um auch mit dem Pinsel arbeiten zu können. Ganz einfach: mit Kleister und Pigmenten, ergibt eine schöne Farbichkeit die nicht so grell ist.
„Precious“ — ich war ja versucht einfach nur das zu zeichnen, was ich wertvoll finde (z.B. meinen Hund) Aber ich glaube das Wertvolle sollte in der Art der Zeichnung herauskommen. Hier nun mein Versuch, angelehnt an die Graffitis die mich begeistern!
Blenden, 4 Meter lang und 80 cm hoch, insgesamt 35 Stück, handbeschriftet:
6 Themen unter dem Titel „Brave New World“, in unterschiedlichen Ausführungen.
Gearbeitet habe ich mit Kreide und flüssigen Kreidestiften, Filzstiften, Lacken, Hochglanzgel mit Pigmenten, Spachtelmasse mit Quarzsand versetzt, sowie verschiedensten Effektmittel wie Glitzer, Hologrammfarben für Airbrush, Perlschwarz mit Metalleffekt.
Kreideschriften handgeschrieben
Sehr spannendes Projekt! Neu und interessant war für mich, wie die Modebranche hier, weit entfernt jeder Oberflächlichkeit, auf aktuellste Themen eingeht: Umwelt und Tierschutz, Recycling, neue Formen von Stoffen und Verarbeitungen, Zusatznutzen … große Gedanken und Innovationen!
Die größte Schwierigkeit hierbei liegt sicher darin, dass nichts widerrufbar ist! Was sitzt – das sitzt. Das Buch ist ein teuer gebundenes Buch, in das direkt und frei geschrieben und gezeichnet werden muss.
Deswegen habe ich mich auch entschieden nicht mit der Feder zu schreiben, sondern mit dem Paralell Pen. Da ist es sicher, dass die Feder nicht tropft.
Die Illustrationen sind mit Tusche und Pinsel gezeichnet. Die bayerische Fahne mit Aquarellfarben, um einen feinen Verlauf zu bekommen.
… neue Federn verleiten mich gleich zum Ausprobieren, auch wenn der Hund genervt auf seine Isar Runde wartet.
Meine Lieblingsfedern bei Copperplate Varianten (also Spitzfeder-Schriften) sind die Federn von Brause und die Tachikawa. Beide „diktieren“ mir unterschiedliche Ergebnisse.
Ich bin eigentlich schon längst im Frühling angekommen. Wie jedes Jahr häufen sich die Blumen in meiner Küche, die ich mir wieder zu früh besorgt habe und die auf dem Balkon erfrieren würden.
Eine schöne Abwechslung, wenn man wie ich die Finger nicht stillhalten kann: Beschriften der Töpfe. Ich mache das wahnsinnig gerne mit den Stiften von Molotow.
Zur Wies’n Zeit rüsten auch die umliegenden Bräustuben auf und wünschen sich Schrift und Malerei frei aus der Hand wie eh und jeh in Bayern.
Pinselhandschriften sind geschriebene Schriften mit speziell geeigneten Pinseln. Keine konstruierten Schriften die dann „ausgemalt“ werden. Zum Schreiben nehme ich gerne Naturhaarpinsel, weil sie die Farbe lange halten und einen schönen Schwung zulassen. Natürlich achte ich darauf, dass ich die Pinsel gut pflege damit sie lange halten, da die Haare, wie der Name schon sagt, von Tieren stammen. Die beste Erfahrung für Reinigung und Pflege habe ich mit Olivenseife gemacht: sie reinigt gut und versorgt die Härchen mit Feuchtigkeit, so dass die Spannkraft lange hält. Meine liebsten Schreibpinsel sind mittlerweile um die 20 Jahre in Gebrauch!
Als Farbe nehme ich eine Kaseinfarbe – Plaka – „Plakatfarbe“. Sie entspricht meinen Schreiberwünschen voll! Ich kann sie schön flüssig für schnelles Schreiben verdünnen und sie deckt und fließt gut.